Zum Kreuz Virnsberg


Virnsberg, Gemeinde Flachslanden mit Burg
Gasthof zum Kreuz, Virnsberg
Wer sich - im Herzen Mittelfrankens - vom Zenngrund aus über Sondernohe der Ortschaft Virnsberg nähert, sieht Schloss Virnsberg schon von weitem aus dem Tal. Was sich da hoch innerhalb der Mauern erhebt, ist ein Wasserschloss und gleichzeitig eine Höhenburg.
Virnsberg ist ein eingemeindeter Ortsteil von Flachslanden, das südlich über dem Hügel liegt. Ob die Virnsberger damit zufrieden sind, darf bezweifelt werden.
Wikipedia:
Die 1235 erstmals erwähnte Burg Virnsberg war ursprünglich in Besitz der Reichsministerialen von Uffenheim. 1259 wurde die zweite Hälfte vom Burggrafen Konrad I. gekauft und blieb bis 1294 in Besitz der Burggrafschaft Nürnberg. 1294 wurde sie dem Deutschen Orden samt Zugehörungen übereignet. Die Kommende Virnsberg gehörte zur Deutschordensballei Franken. Ab 1806 wechselte die Burg häufig die Besitzer; es waren meist Privatleute, aber auch Institutionen (z. B. die Evangelische Wohlfahrt). 1977 erwarb der Nürnberger Rechtsanwalt Friedrich von Herford die Burg und übereignete sie im Jahr 2001 an den gemeinnützigen Schlossverein Virnsberg e. V.
Im Jahr 2017 wurde Schloß Virnsberg an eine Münchner Investorenfirma verkauft. Verwaltet wird das gesamte Anwesen nun über https://www.schloss-virnsberg.de/
In der Dorfmitte, direkt neben dem Schloss, ist der Gasthof Zum Kreuz. Ein uriges, fränkisches Wirtshaus mit entsprechender Küche. Klöße werden noch selbstgemacht. In diesem Fall sind es die „seidenen“, nur
aus gekochten Kartoffeln. Natürlich gibt es die Original-fränkischen Bratwürste. Dass sie selbstgemacht sind, hat mir meine Cousine bestätigt, die jeden Morgen, wenn sie aus dem Fenster schaut, Burgblick hat. Kein Wunder, der Schwiegersohn ist Metzger. Der Gasthof zum Kreuz wird von den Familien Meyer und Guggenberger betrieben, ist voll in Frauenhand, was ihm bisher nicht geschadet hat.
KUCHENAUSWAHL:
RHABARBERKUCHEN MIT BAISER
KÄSESAHNETORTE
HIMBEER-JOGHURT-TORTE
KÄSEKUCHEN - APFELKUCHEN
MANDARINEN-SCHMAND-TORTE

Man sitzt sehr idyllisch auf der Terrasse mit Blick auf die umgebenden Wälder. Manchmal möchte ich dort gar nicht mehr weg. Der Gasthof hat auch Zimmer. Im alten Jahrtausend haben wir sogar einmal dort übernachtet, als wir mit meinen Eltern auf der Reise in den Bayerischen Wald Zwischenstation bei einer Cousine machten, die Eltern und klein Bruder bei sich schlafen ließen. Marianne und ich genossen das Zimmer oberhalb des Misthaufens, der damals noch neben dem Haus ansprechende parfümierte Düfte von sich gab. Was waren das für Zeiten.

Wer nach erfolgter Sättigung wampenmäßig noch Beweglichkeit hat, sollte, sofern sich auch der Biergenuss in Grenzen gehalten hat, den Weg nördlich an der Burg vorbei nach unten gehen. Hinter dem Tor eröffnet sich diese wunderbare Landschaft der Frankenhöhe. Man kommt dann in Kemnathen neben einem Teich heraus, dem Schneidtmühlweiher. Der Name Kemnathen lässt auf die ursprüngliche Verwendung im Mittelalter schließen. Heutzutage wird man keine Ansammlung von Weibern finden, aber wer weiß. Mich würde eher interessieren, ob man dort Karpfen angeln darf.
Den Misthaufen vor dem Gasthof vermisse ich sehr. Wenn ich auch nur einmal im Jahr vorbei komme. Hat er doch maßgeblich zur guten Landluft beigetragen.
Heinz Elflein
August 2022